Jump to content

Memorial Plate, 1870/71


Fritz

Recommended Posts

This memorial plate for the fallen of the 1870/71 war from the church in the parish of Königsblumenau, Preußisch-Holland, which was saved from destruction in the final days of WW2, and found it's way to the West and is now held in the collections of the Ostpreußisches Landesmuseum in Lüneburg.

   "Heute vor 150 Jahren, am 19. Juli 1870, erklärte nach gegenseitigen Provokationen (etwa die Emser Depesche) Frankreich Preußen den Krieg, der "deutsch-französische Krieg 1870/71" begann. Deutsch, nicht preußisch, denn Preußen gelang es, nicht nur den von ihm dominierten Norddeutschen Bund, sondern auch süddeutsche Staaten an seine Seite zu bringen. Schon im September kam es zur Schlacht von Sedan mit einer Niederlage der Franzosen und der Gefangennahme ihres Kaisers Napoleon III. Am 18.1.1871 wurde der siegreiche preußische König im Spiegelsaal zu Versaille zum Deutschen Kaiser ausgerufen, das Deutsche Reich entstand als kleindeutsche Lösung ohne Österreich.
Auf deutscher Seite kamen über 40.000 Mann zu Tode, und noch heute findet man überall in Deutschland Gedenktafeln und -steine zur Erinnerung an die Gefallenen.
Die Tafel hier stammt aus der Kirche in Königsblumenau, Kreis Pr. Holland, und hängt heute in unserer Dauerausstellung.
Gekrönt wird sie vom Eisernen Kreuz, den Orden, den Friedrich-Wilhelm III. in Erinnerung an seine 1810 verstorbene Gattin Luise anlässlich der Befreiungskriege stiftete und der erstmals für alle Offiziers- und Mannschaftsgrade galt. Seit 1815 ruhte er. Nicht nur im Gedenken an den damaligen Sieg über Frankreich, sondern auch, weil die französische Kriegserklärung eben am 19. Juli, dem Todestag der Königin Luise, eintraf, ließ ihn Wilhelm, der Sohn von Luise und spätere Kaiser, wieder auflegen.
Preußen nutzte den Sieg 1871 zur Demütigung Frankreichs; Elsaß-Lothringen musste abgetreten werden. Knapp 50 Jahre später rächte sich Frankreich mit den harten Bedingungen im Versailler Vertrag und der Demütigung der deutschen Delegation bei der Vertragsunterzeichnung in eben diesem Spiegelsaal. Es "bedurfte" noch den Zweiten Weltkrieg und viele weitere Millionen Opfer, bis die "Erbfeindschaft" zwischen Deutschland und Frankreich überwunden werden konnte. Heute sind beide Länder Motoren einer europäischen Zusammenarbeit.
Derartige Gedenktafeln und Denkmäler werden zunehmend kritisiert als kriegsverherrlichend und die Agression damaliger Politik relativierend; manche würden sie am liebsten entfernt wissen. Der Umgang mit den Toten, die hier "für König und Vaterland" gefallen sind, sagt viel über eine Gesellschaft aus. Gerade als ein Land, das den Frieden schätzt, sollten wir die Toten vieler Kriege als Mahnung für unsere Politik heute erachten und die Erinnerung an das Leid der Opfer und ihrer Angehörigen nicht aus dem öffentichen Gedenkraum entfernen"
(Ostpreußisches Landesmuseum, Lüneburg)

 

OstpreußenBlumenau.jpg

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Create New...